Alte Bibliothek


....die Tragödie der Bibliotheken durch die gesamte Geschichte hindurch:

 Indem die Kulturen und Herrscher Bücher an einem Platz versammeln,

 lassen sie sie unweigerlich zum Opfer der Zeitläufte werden.

 

Matthew Battles


Es bleibt im Dunkeln, wie viele und welche Bücher die Jesuiten besaßen, als sie 1559 ihr Collegium in den Räumlichkeiten der Augustinereremiten eröffneten. Immerhin wissen wir von einem eigenen Bibliothekssaal – und davon, dass die Wilhelms-Bibliothek so alt ist wie die Schule selbst: In einer Ausgabe der pseudo-ciceronianischen Schrift Ad Herennium, Basel 1556, findet sich auf eingeklebtem Zettel der Hinweis: Liber Collegii Societatis Monachii, Catalogo inscriptus 1559 (Buch der Jesuitenschule zu München, in den Katalog eingetragen 1559). Man darf allerdings vermuten, dass sich die Anfänge vom Umfang her bescheiden ausnahmen, denn quasi nebenan gab es einen überreichen Bücherfundus: 1558 war die herzogliche Hofbibliothek Albrechts V. durch den Ankauf zweier berühmter Sammlungen, der Bibliothek des österreichischen Kanzlers Albrecht Widmannstetter (1506 – 1557) und der Kollektion des Augsburger Patriziers Jakob Fugger (1516 – 1575)[1], schlagartig in den Rang einer europäischen Großbibliothek gehoben worden – und ihre weitaus eifrigsten Benützer waren die Jesuiten. Für den laufenden Schulbetrieb dürfte damals der vorhandene Grundstock der Bibliothek ohnehin nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben: Die lateinische Grammatik und die Progymnasmata des Jacobus Pontanus (1542 – 1626), in denen diverse Lebensbereiche in Gesprächssituationen vorgeführt wurden, waren die Grundlagen des Unterrichts. Man lernte sie auswendig, exzerpierte und variierte sie, alles nicht mit dem Ziel eines vertieften Verständnisses der Klassiker, sondern dem der aktiven Sprachbeherrschung. Lateinische Autoren wie Ovid oder Martial bekamen die Schüler nur in „gereinigten“ Ausgaben zu Gesicht, in denen alles moralisch Bedenkliche getilgt war. Und die Griechischlektüre musste ohnehin auf Rudimentäres beschränkt bleiben: In den Grammatikklassen stand eine einzige Griechischstunde 22 bis 27 Wochenstunden Latein gegenüber.

Viel mehr Zettel als dieser eine von 1559 tragen die Jahreszahl 1595 – vielleicht doch ein Hinweis darauf, dass mit dem Neubau des Schulgebäudes unter Wilhelm V. (1592) und den großzügigen neuen Bibliotheksräumen auch die Bestände massiv erweitert werden konnten; und von da an darf man deren kontinuierliches Wachstum annehmen.

 Als sich Ende des 17. Jahrhunderts neue Bildungsgrundsätze und Erziehungsideale durchzusetzen begannen, konnten auch die Jesuiten, so sehr sie sich zunächst widersetzt hatten, nicht länger umhin, sich den modernen Strömungen anzupassen: Schon der große Philosoph und Pädagoge Johann Comenius (1592 – 1670) hatte Anschauungsunterricht und Berücksichtigung der Realien gefordert. Man ging nicht mehr nur, wie in der Ratio studiorum von 1586 gefordert, „deshalb zur Schule, um Latein, Griechisch und Hebräisch zu lernen“, sondern verfolgte mehr und mehr das aus Frankreich gekommene Ideal des weltmännischen, sprachgewandten politen Hofmanns; und beides schlug sich nieder in der Etablierung neuer Unterrichtsfächer wie Geschichte (1717), Arithmetik (1761) und Geographie (1771): Hier sind sicher die Urzellen für unsere bedeutenden Bestände an Geographica und Historica zu suchen. 1772 fand erstmals eine Prüfung in Deutsch statt – auch dies, in den letzten Tagen der Jesuiten, ein nochmaliger Versuch, „modern“ zu werden, ehe der Orden 1773 aufgelöst wurde.

23000 Bände umfasste damals die Bibliothek, allesamt verschwanden sie nun bis auf Weiteres in der Hofbibliothek, nur eine Rektoratsbibliothek schein fortexistiert zu haben, die allerdings im Lauf der folgenden Jahre quasi von selbst verschwand, nicht zuletzt infolge der wachsenden Raumnot, die immer unerträglicher wurde, seit 1773[2] die Akademie der Wissenschaften samt Hofbibliothek und Zeichnungsakademie in die Collegiumsgebäude verlagert wurde: Nun waren zwar alle Bücher wieder „im Hause“, doch gehörten sie nicht mehr der Schule – ein Zustand, der durchaus an den gegenwärtigen erinnert[3].

Die Alte Bibliothek mit Büste Homers
Die Alte Bibliothek mit Büste Homers


Nachdem die Verhältnisse durch den Einzug der Malteser[4] endgültig katastrophal geworden waren und der Schulbetrieb großenteils nicht mehr als solcher bezeichnet werden konnte, erfolgte 1801 der Umzug in das inzwischen säkularisierte Karmeliterkloster. Nach den nötigen Instandsetzungsarbeiten – zuvor hatten Militärs darin gehaust – war hier nicht nur bequemer Platz für 280 Gymnasiasten und 200 Lyceisten[5], sondern auch für rund 10 000 Bände[6] einer Bibliothek, die, einer Idee Lorenz Westenrieders (1748 – 1829)[7]  folgend, für die Lyceumsstudenten gedacht war, vorrangig, um sie vom Besuch der Leihbibliotheken abzuhalten[8].

Die gigantische Menge von 300.000 Bänden hatte die Hofbibliothek unter Kurfürst Max I. Joseph aus rund hundertfünfzig Kloster- und Stiftsbibliotheken im Verlauf der Säkularisierung gewonnen, nach der Eingliederung der Mannheimer Hofbibliothek (1803/04) waren es, nach einer Zählung im Jahr 1818, 500.000 Bände. Die Büchermassen füllten das Gebäude des ehemaligen Jesuitenkollegs  bis unters Dach und auch noch den Dachboden der Michaels-Kirche. 1803 waren davon 200.000 auf vier sogenannten „Bibliotheksreisen“ oder, noch ein wenig euphemistischer, „literarischen Geschäftsreisen in die bayerischen Abteien“[9] für die Hofbibliothek, die Universitätsbibliothek in Landshut und die geplanten Gymnasialbibliotheken in den „vaterländischen Schulen“ ausgewählt worden. Neben Aretin und dem Universitätsbibliothekar Paul Hupfauer (1747 – 1808) war auch Joachim Schubauer (1743 – 1812) dabei, zuständig für eben jene Gymnasialbibliotheken. Natürlich wurde alles von Wert und Qualität für die Hofbibliothek reserviert, das Zweitrangige für die Universität, und für die Gymnasien blieb der für den Schulunterricht brauchbare Rest. Immerhin denkbar aber, dass bereits in diesem Zusammenhang einige Zimelien an das Gymnasium gelangten, wenn man bedenkt, dass sich nach den Raubzügen die Zahl der Doppel- und Mehrfachexemplare im Gesamtbestand der Hofbibliothek auf 220.000 belief.

Auch dieser Bibliothek im Karmeliterkloster war freilich keine lange Lebensdauer beschieden: 1826 siedelte die Universität von Landshut nach München über, im Karmeliterkloster wurde das Priesterseminar (Seminarium Georgianum) untergebracht, die Raumnot wurde bald so groß wie ehedem, und im selben Jahr wechselte nicht nur das Lyceum nach Landshut (später dann, 1834, nach Freising), sondern mit ihm auch der größte Teil der Buchbestände. Ganze neunzehn Kisten – die genaue Anzahl der Bücher ist unbekannt – blieben dem Gymnasium erhalten, wie der mit Bibliotheksangelegenheiten befasste Professor Schwarz im Jahr 1827 an das Rektorat berichtete, mehrheitlich in „kläglichem Zustand“ und unterzubringen auf beschränktem Raum. Wie lamentabel Umfang und Zustand dieses Resthäufleins auch gewesen sein mögen – es ist doch der Ausgangspunkt für unsere heutigen Bestände, von Hutter[10] damals als die „neue Sammlung“ bezeichnet. Den Begriff „beschränkter Raum“ versteht man nur zu gut, wenn man weiß, wie unerträglich eingepfercht Schüler und Lehrer auch nach dem abermaligen Umzug in ein neues Gebäude, den Alten Hof in der Dienerstraße 12, hausen mussten.

Hutters Bibliotheksbericht von 1861 führt zwar erneut nicht wenig Klage – allerdings mehr über die mangelnde Qualität als über den Zustand der Bücher –, listet aber doch bereits wieder eine stattliche  Sammlung von  Hunderten  wertvoller Exemplare auf, über deren Erwerb freilich nirgends ein Wort verloren wird. Vorstellbar ist, dass die Hof- und Staatsbibliothek, wie sie seit 1829 hieß, der Schule einfach weitere Dubletten überließ – der häufigste handschriftliche Eintrag in unseren Bänden lautet: Duplum bibliothecae regiae Monacensis –, oder dass das Wilhelmsgymnasium seinerseits bei den regelmäßigen Verkäufen und Versteigerungen der Hof- und Staatsbibliothek aktiv wurde: 1859 waren noch immer rund 100 000 Titel vorhanden, für die sich, auch ihres schlechten Erhaltungszustands wegen, keine Interessenten fanden, davor und danach, vor allem unter dem Bibliotheksdirektor Karl Halm (seit 1856), wurden eifrigst vermeintlich überflüssige Exemplare losgeschlagen, um teure Neuerwerbungen finanzieren zu können. Es wäre ein wahrlich lohnendes Unterfangen, die Formel Habent sua fata libelli („Bücher haben ihr ganz eigenes Schicksal“) einmal ernst zu nehmen und, Buch für Buch, den „Lebensweg“ zumindest unserer Prunk- und Prachtstücke zurückzuverfolgen. 1830 bereits war das Wilhelmsgymnasium von der Dienerstraße in einen Quasi-Neubau in der Herzogspitalstraße umgezogen, der sicher auch der stetig wachsenden Bibliothek Raum bot, andererseits nach fünfzehn Jahren derart herunterge­kommen und infolge der Stadtentwicklung einem so unerträglichen Umfeld aus­gesetzt war[11], dass ein weiterer Umzug auf Dauer unumgänglich blieb[12]. Der Neubau wurde, auf dring­liche Initiative des Rektors Dr. Wolfgang Bauer (1828 – 1880, Rektor 1873 – 1880) hin, bald nach dessen Amtsantritt geplant und war 1877 bezugsfertig: jenes Gebäude, das, teilweise nach dem Zweiten Weltkrieg verändert, noch heute das Wilhelmsgymnasium beherbergt. Die – nach Hutter – „neue Sammlung“, unsere jetzige „Alte Bibliothek“, erhielt darin einen eigenen Raum[13], für einen Bestand, der inzwischen wieder auf rund 10 000 Bände angewachsen war. Dort also wären die Schätze nun endlich wohlverwahrt gewesen – hätte es nicht auch damals schon ein Phänomen gegeben, das vermutlich der Mehrzahl unserer schwer und schwerst geschädigten Bücher just diese Schäden eingetragen hat: Das Gebäude litt (und leidet noch immer) unter der Nähe zur Isar, wobei damals der direkt an der Schule vorbeifließende, erst 1881 zugeschüttete Triftkanal das Problem der Feuchtigkeit verschärfte: Mauerfraß und faulende Böden waren die Folge, noch im Winter 1933/34 wurden Entfeuchtungsmaßnahmen ergriffen, gelöst ist das Problem bis heute nicht, für die Bibliothek aber immerhin dadurch gemindert, dass sie seit 1952 ihren Standort nicht mehr im Erdgeschoss hat.

In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1943 wurde der Südwesttrakt des Gebäudes, in dem die Bibliothek eingerichtet war, von einer Brandbombe getroffen. Und nur um Haaresbreite blieb unserer Bibliothek ein Schicksal erspart, das zahllose andere ereilte, von den Büchercontainern im Hafen von Alexandria angefangen, die durch Cäsars Ungeschick ein Raub der Flammen wurden, über den zweimaligen und zweimal von Deutschen verursachten Brand der Bibliothek von Löwen (1914 und 1940) bis zur jüngsten Brandkatastrophe in Weimar am 2. September 2004, durch die die Anna-Amalia-Bibliothek rund 50 000 Bücher verlor.

Unklar ist, ob vor dem Bombenangriff bereits der Gesamtbestand oder nur ein Teil ausgelagert war oder ob doch noch alle Bücher vor Ort waren; jedenfalls wurde das, was nach der Löschaktion noch zu retten war, in vermutlich arg durchnässtem Zustand – im Musiksaal darüber war das Wasser knöchelhoch gestanden – auf offenen Lastwagen in die Kellerräumlichkeiten der Orthopädischen Klinik Harlaching ausgelagert, von wo sie 1945 auf Ochsenkarren zurückgeführt wurden – in ein Schulgebäude, in dem ganze drei Klassenzimmer benutzbar waren, gleichzeitig Behörden (u. a. die Regierungshauptkasse) ihre vorübergehende Bleibe hatten und während der folgenden Jahre Unterricht in drei Schichten (Wilhelms-, Luitpold- und Neues Realgymnasium) mit zusammen 1 750 Schülern stattfand. Dort lagerte alles, vom zerbröselnden Akademie-Almanach bis zur Cicero-Inkunabel, in den Toiletten des zweiten und dritten Stocks: wiederum der Feuchtigkeit ausgesetzt, im Grunde jedem zugänglich, in wildem Durcheinander.

Zu Beginn des Schuljahrs 1952/53 war endlich der Südtrakt mit den neu eingerichteten Bibliotheksräumen beziehbar, mithilfe der Sechst- (heute: Zehnt-)Klässler wurden die Bücher, reichlich ungeordnet, in die Regalwände verfrachtet – und lagen dort, mehr oder weniger unbeachtet und unversorgt, fast ein halbes Jahrhundert in ihrem überkommenen, vielfach mehr als bedenklichen Zustand, ergänzt im Lauf der Jahrzehnte durch Neuanschaffungen, für die hier eigentlich gar nicht der rechte Ort war, die aber wohl vor Gebrauch geschützt werden sollten. Gelegentlich stattete ein Schulleiter, ein Kollege, ein Außenstehender auf der Suche nach der einen oder anderen Besonderheit, diesem und jenem Schmuckstück der Alten Bibliothek einen Besuch ab, ansonsten staubte sie in aller Verschlossenheit ein und blieb über Jahrzehnte hin ein Arkanum selbst für Schüler, die ihre volle Gymnasialzeit an unserem Hause absolvierten. In den Sechziger- oder Siebzigerjahren blieb der Versuch einer – recht unschönen – Etikettierung im Bereich des altlateinischen Schrifttums stecken, etwa zeitgleich begannen Referendare damit, für jedes Buch eine Karteikarte anzulegen, jedoch nach keineswegs einheitlichen, zudem nicht nachvollziehbaren Kriterien; und nebenbei dienten ihre beiden Räumlichkeiten unter anderem als Ablage für zahllose Ausleihzettel, welche die damals anliegende Lehrmittelbücherei betrafen.

Mitte der Neunzigerjahre machte sich die Bayerische Staatsbibliothek erbötig, den dem Freistaat Bayern gehörenden Teil in ihre Obhut zu überführen – eine Absicht, die gottlob nach einigem Hin und Her in die Zusage mündete, dass unsere Bestände, als gewachsener Bestandteil des Hauses, in ebendiesem verbleiben dürfen. Bald darauf tat sich eine Gruppe von Schülereltern zusammen, die sich bereit fanden, die gar nicht hoch genug zu schätzende Arbeit einer gründlichen Reinigung anzugehen, angeleitet zu Beginn von Fachpersonal der Staatsbibliothek: Jeder Band wurde abgesaugt, jedes Regalfach feucht ausgewischt, jedes mechanisch geschädigte Buch mit einer Banderole kenntlich gemacht, jedes schwerer geschädigte in Seidenpapier gewickelt.

Erst durch diese mehr als verdienstvolle Vorarbeit war überhaupt die Grundlage geschaffen, um die Gesamtsanierung vernünftig angehen zu können.

Im Dezember 2000 wurde unter Studiengenossen (der Vereinigung ehemaliger Schüler des Wilhelmsgymnasiums) und Eltern erstmals die Idee der Buchpflegschaften publik gemacht. Die Resonanz war von Anfang an enorm und hält seit nunmehr fast zehn Jahren kontinuierlich an. Inzwischen konnten für rund 350 000.- Euro an Spendengeldern 2 300 Bücher restauriert, repariert oder gebunden werden, die Neuordnung aller Fachbereiche ist so gut wie abgeschlossen, zudem bereits über die Hälfte des Gesamtbestands digital erfasst und katalogisiert. Die Beteiligung an OPAC[14] ist geplant, in nicht allzu ferner Zukunft sollen unsere Schätze der wissenschaftlichen Öffentlichkeit auch als Studienbibliothek zur Verfügung stehen.

Das Schicksal von Bibliotheken ist, siehe oben, oft genug auf des Messers Schneide. Zu wünschen ist der unseren, dass sie, erstens, nie einen Bibliothekar beherbergen möge, der, wie Jorge von Burgos in Umberto Ecos Roman Der Name der Rose, lieber sich mitsamt der Bibliothek verbrennt, als dass er ein seltenes Buch herausgäbe, und dass sie, zweitens, nicht ein drittes Mal zerschlagen wird wie 1773 und 1826. Sonst müsste das Wilhelmsgymnasium womöglich, um wenigstens die Illusion einer hauseigenen schönen Bibliothek zu wahren, zu Mitteln greifen ähnlich denen, die Charles Dickens in seinem Haus in Gad’s Hill anwandte: Um das Gefühl zu haben, ganz von Büchern umgeben zu sein, verkleidete er die Tür mit einer Bücherregal-Atrappe. Entsprechend müsste man – eine entsetzliche Vorstellung! – ein paar Räume mit Regaltapeten tapezieren und auf die Scheinbuchrücken die Titel all jener herrlichen Bücher malen, die einstmals in der Alten Bibliothek des Wilhelmsgymnasiums standen.

 


Reiner Abenstein


 

Spendenkonto der Alten Bibliothek

Wilhelmsgymnasium
Kontonummer 83 186775
BLZ 701 500 00
Stadtsparkasse München 


 

[1] In letzterer war die von Fugger 1552 erworbene Bibliothek des Nürnberger Humanisten Hartmann Schedel (1440 – 1514) enthalten.

[2] Der Umzug zog sich bis 1790 hin.

[3] Die vor dem Jahr 1850 erschienenen Bücher sind Eigentum des Freistaats Bayern und eigentlich der Bayerischen Staatsbibliothek zugeordnet, die mit Erscheinungsdatum 1850 und später gehören der Stadt München.

[4] Kurfürst Karl-Theodor (1777 – 1799) hatte zur Versorgung fürstlicher Günstlinge 1781 einen eigenen bayerischen Zweig des Malteserordens geschaffen und zu dessen Unterhalt das Jesuitenvermögen herangezogen. Zudem wurde  ihm ein Teil der Räumlichkeiten des Kollegs  zur Verfügung gestellt.

[5] Das Lyceum, ein universitätsähnlicher Überbau des Gymnasiums, war erstmals 1574 und endgültig 1597 eingerichtet worden.

[6] Die gewaltige Bibliothek des Karmeliterklosters selbst war nach der Exilierung der Mönche nach Straubing der Hofbibliothek einverleibt worden.

[7] Auch er war Absolvent des Jesuitenkollegs und erhielt 1771 die Priesterweihe.

[8] ....um „die übrigen, vielen Studierenden sehr schädlichen und darum eines eigenen Verboths würdigen Leichbibliotheken (sic!) für dieselben ehender entbehrlich zu machen.“ (Gesuch des Gymnasialrektors Michael Lechner (1756 – 1813) vom 19. Oktober 1803)

[9] So der Hofbibliothekar Johann Christoph von Aretin (1773 – 1824).

[10] J. B. Hutter: Bericht über die Bibliothek des k. Wilhelms-Gymnasiums zu München, München 1861. Hutter war Rektor von 1849 bis 1873.

[11] Vgl. Festschrift zur Vierhundert-Jahr-Feier des Wilhelms-Gymnasiums, München 1959; darin: Heinz Dollinger: Die Baugeschichte des Wilhelmsgymnasiums in München und ihre kulturgeschichtliche Einordnung, S. 94 – 96.

[12] Die Messung der Luftverschmutzung, ein für den Erhalt der Bücher wesentlicher Faktor, ergab 1868 für das Wilhelmsgymnasium den schlechtesten Wert aller untersuchten öffentlichen Gebäude im Großraum München. Des Zustands des Hauses wegen erschien 1860 zum dreihundertjährigen Stiftungsjubiläum kein Mensch vom königlichen Hofe geschweige denn der König selbst.

[13] Im Wesentlichen identisch mit dem heutigen Physiksaal.

[14] Der Onlinekatalog bayerischer Bibliotheken.