Tage der Orientierung im Kloster Beuron
Der folgende Artikel gibt einen Eindruck von den Orientierungstagen, wie das Wilhelmsgymnasium sie über viele Jahre hin bis zum Schuljahr 2014/15 in Kloster Beuron durchgeführt hat. Das Schuljahr 2015/16 brachte bei unverändertem Gesamtkonzept eine Ortsveränderung mit sich: Nicht mehr in Beuron, sondern im Benediktinerkloster Plankstetten (Naturpark Altmühltal) fanden die Tage der Orientierung statt. Seit dem Schuljahr 2016/17 probieren wir noch einmal etwas Neues aus; dieses Mal eine ganz andere Art von Orientierungstagen im Aktionszentrum der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern. Mittlerweile haben wir uns entschieden, einstweilen beim Benediktbeuerner Modell zu bleiben.
Eine den neuen Gegebenheiten entsprechende Überarbeitung des Artikels dieser Seite wird erfolgen. ---
Seit mehreren Jahren ist es am Wilhelmsgymnasium guter Brauch, im Schuljahr vor den letzten beiden unmittelbar zum Abitur hinführenden Jahrgangsstufen, also in Klasse 10, sogenannte Tage der Orientierung durchzuführen. Die Orientierungstage werden vorbereitet und gestaltet von Lehrkräften der Fächer Evangelische Religionslehre, Katholische Religionslehre und Ethik bzw. Philosophie sowie von Mönchen des Benediktinerklosters Beuron. Dort, in der Erzabtei St. Martin, finden die Tage der Orientierung auch statt.
Kloster Beuron liegt abgeschieden im Naturpark "Oberes Donautal" (Baden-Württemberg). Die Erfahrung der für die meisten unserer Schüler wohl fremden und neuen Welt zurückgezogener monastischer Existenz soll helfen, die Auseinandersetzung mit Fragen des persönlichen Lebens, auch des persönlichen Glaubens, zu erleichtern und zu ermöglichen.
Das Kloster als Rahmen erweist sich als sinnvoll auch deswegen, weil es bei den Tagen der Orientierung nicht um eine Klassenfahrt im gewöhnlichen Sinne geht, sondern um eine Veranstaltung, die -
wie angedeutet - in erster Linie die Möglichkeit zu individueller, aber auch gemeinschaftlicher Auseinandersetzung mit persönlichen Fragen in gebotener Ernsthaftigkeit bieten will. Der
klösterliche Lebenskontext, das Erleben des Lebensmodells, für das Mönche stehen, sind geeignet, den eigenen Stil, die besondere Atmosphäre der Orientierungstage unkompliziert und wie von selbst
zu gewährleisten.
Natürlich spielt die einfache Wahrnehmung klösterlichen Alltags in Beuron bei der Gestaltung der Tage eine wichtige Rolle. Daneben beschäftigen wir uns inhaltlich differenziert in verschiedenen Gruppen mit der Thematik "Orientierung finden". Das geschieht, je nach Wahl der Schüler, stärker erfahrungs- und/oder religiös orientiert oder stärker auf theoretisch-analysierendem Wege.
Selbstverständlich setzen wir uns in Beuron intensiv auch mit dem Thema "Monasterium als Lebensmodell" auseinander. Verschiedene Mönche des Klosters arbeiten mit uns über Kloster- und
Ordensgeschichte, stehen vor allem aber zum Gespräch über die Eigenart monastischen Lebens sowie über "Gott und die Welt" zur Verfügung. - Wir nehmen an ausgewählten Gebetszeiten der
Mönchsgemeinschaft teil, üben aber auch Wege und Weisen des kontemplativ-meditativen Betens ein.
Was das Ganze soll: Vor der vielleicht irritierenden Kontrastfolie eines eher ungewöhnlichen Lebensentwurfs kann die Frage nach der Ausrichtung des eigenen Lebens Raum gewinnen.
Bestimmt finden die Orientierungstage bei den Schülern je unterschiedliche Resonanz; dennoch trifft die Wertung, dass Beuron bei der ganz großen Mehrheit derer, die an den Tagen dort teilnehmen,
viele gute und bereichernde Eindrücke und Erfahrungen zurücklässt, sicher zu. Es sind gar nicht so wenige Schülerinnen und Schüler, die sagen, die Beuronfahrt sei die schönste und intensivste
ihrer Schulzeit