Anlässlich seines 200. Geburtstags durften unsere Schüler der 9. Jahrgangsstufe einen Projekttag auf den Spuren des ehemaligen Wilhelmianers Max von Pettenkofer verbringen.
Am Vormittag fand eigens für uns eine Kanalisationsführung statt, die uns an drei unterschiedlichen Orten Münchens in den Untergrund ließ. Beeindruckt von dem vorbeirauschenden Abwasser, achtgebend auf die feuchten Wände und Böden und bei teils unangenehmen Gerüchen erfuhren wir Neues und Interessantes über das Leitungsnetz Münchens, den Alltag der Kanalarbeiter und dem Betrieb der Stadtentwässerung. Weiter sahen wir die riesigen Dimensionen eines Überlaufbeckens unter der Erde, das trotz seiner 20000m3 bei starkem Unwetter innerhalb von 20 Minuten bis zur Decke gefüllt werden kann und an eben dieser Decke bereits mitgespülte Samen auszukeimen versuchen.
Wieder am Tageslicht und an der Schule angekommen lauschten wir dem interaktiven Vortrag von Frau Zubrod, der Diplom – Oecotrophologin und Pettenkofer-Spezialisten, über die Entwicklung des Abwassersystems Münchens und über die Grenzen, an die die Kläranlagen v.a. in Bezug auf Mikroplastik stoßen. Dies steht in engem Zusammenhang mit unserem Umgang und Konsum etlicher Alltagsgegenstände sowie Kosmetika. Wir verfolgten den Weg des Plastiks von unseren Haushalten in die Weltmeere und schlussendlich als kleinste Partikel wieder zurück auf unsere Teller.
Dieser interessante, nachhaltige und für uns bis dahin einmalige Einblick gilt als Pilotprojekt für weitere Münchner Schulen, um das Vermächtnis von Max von Pettenkofer wiederzubeleben und in Verbindung mit der Aktualität dieses Themas bezüglich der Reinheit unserer Abwässer und somit auch der Meere, aber auch mit der Krankenhaushygiene wieder verstärkt in unser aller Gedächtnis zu bringen.