Theaterkritik – Hexenjagd

Am 16.01. besuchte das Theaterabo das Theaterstück „Hexenjagd“ von Arthur Miller. Dies spielt in der amerikanischen – streng puritanischen – Kleinstadt Salem. Hier entdeckt der Geistliche Parris eines Nachts eine Gruppe junger Mädchen bei verbotenen Tänzen im Wald. Kurz darauf erkranken mehrere der Mädchen und in der gläubigen Stadt kursieren schon bald Gerüchte – die Hexerei betreffend. Also wird Pastor Hale als erfahrener Exorzist der Region gerufen und die Vermutungen werden war: In Salem geht der Teufel um! Abigail Williams, die Anführerin der Mädchen, beschuldigt Tituba, eine ihrer Freundinnen, sie verleitet zu haben. Tituba jedoch gibt an, vom Teufel gelenkt worden zu sein. Damit beginnt eine Reihe von Anschuldigungen und alte Feindschaften kommen zum Vorschein. Letztendlich wird ein Gericht einberufen, um gegen das Böse vorzugehen, zahlreiche Bürger sind schnell festgenommen. Keiner ist mehr vor dem Galgen sicher, auch Elisabeth Proctor, die von Abigail angeklagt wird, nicht. Ihr Mann John hatte ein Verhältnis mit Abigail, die ihn noch liebt. Er sieht als einziger keinen Teufel in der Stadt oder Hexerei, sondern nur Abigails Rache, seine Frau Elisabeth an den Galgen zu bringen. Salem gerät in große Aufruhr und bei den Festnahmen geht es einzig um Rache. Am Ende flieht Abigail mit einer Freundin und überlässt John Proctor und seiner Frau ihrem Schicksal.
Inszeniert wurde die „Hexenjagd“ von Tina Lanik, die sich bei den Texten ganz an Arthur Millers Skript hielt. Durch das einfache Bühnenbild kommen die Emotionen und die Spannung perfekt an. Hier kreierte Stefan Hagenleiter einen schäbig wirkenden Raum mit transparenten Wänden und rustikalem Mobiliar, der viele Schauplätze schnell erahnen lassen kann. Die Atmosphäre wirkt dunkel und geheimnisvoll. Auch der Szenenwechsel erfolgt schauerlich, denn Polly Lapkovskaja, ganz in schwarz gekleidet, steht das ganze Stück über im hinteren Teil des Raums und gibt die Live-Musik, sehr schaurige Sänge, von sich. Sobald das Licht erlischt, beginnt sie zu singen und schafft so ebenfalls eine unheimliche Atmosphäre. Insgesamt konnte das Stück einen durchaus in den Bann ziehen, wenngleich es doch sehr textgetreu und konventionell inszeniert war, sodass  es wenig Interpretationsspielraum freiließ. Ein moderneres Spiel mit der Angst wäre vielleicht reizvoll gewesen, das Stück selbst ließe das in jedem Fall zu…

 

Schüler aus der 10. Klasse